Worauf kann sich das junge Publikum in dieser Spielzeit freuen?

Wir werden eine eigene Übersetzung und Bearbeitung des „Kleinen Prinzen“ von Antoine de Saint-Exupéry auf die Bühne des Großen Hauses bringen. Ein wundervoller Stoff für Erwachsene und Kinder, ideal also für einen Theaterbesuch in der Vorweihnachtszeit. Im Frühling kommt dann unsere Dramatisierung des Jugendromans „Elefanten sieht man nicht“ von Susan Kreller im Großen Saal des Kulturforums raus,- ein Thriller für Jugendliche. Mit dem Projekt „anders herum denken“ arbeiten wir spartenübergreifend mit einem Bilden den Künstler und Bürgerinnen und Bürgern aus Fürth an einem Theater-Experiment, das wieder am Großen Haus stattfinden wird, und im Sommer gibt es wieder eine Uraufführung: Wir produzieren zusammen mit dem Theater Mummpitz die erste Bühnenfassung des Romans „Der unvergessene Mantel“ von Frank Cottrell Boyce.

 

Gerade bei der Öffnung des Theaters für jüngere Zielgruppen bemüht sich das Stadttheater Fürth um Fortschritt. Durch die Einführung des KULT-Ensembles im letzten Jahr gibt es nun Theaterstücke extra für Jugendliche und die Theaterpädagogik bietet eine große Zahl an Angeboten für junge Menschen die sich auf der Bühne ausprobieren wollen. Warum ist es so wichtig das Theater für diese Generation zu öffnen und attraktiv zu machen?

Weil wir super „analog“ arbeiten…! Am Theater erleben wir noch die direkte Interaktion von Menschen mit Menschen. Und dieses direkte Miteinander- Umgehen wollen und müssen wir teilen und lebendig erhalten.

 

Das Spielzeitthema „Fortschritt“ betrifft gerade die Zielgruppe des KULT-Ensembles, die „Digital Natives“ für welche ein rasanter technischer Fortschritt zum normalen Alltag gehört. Auf welche Weise soll dieses Thema nun, in den ausgewählten Stücken dieser Spielzeit, den Jugendlichen vermittelt werden?

Da ist natürlich die Produktion „Man sieht sich“, die wir schon im Rahmen des Großraumfestivals „net:works“ zeigen durften. Aber auch in den Produktionen „Der klein Prinz“ und „anders herum denken“ werden wir uns ganz explizit mit dem Fortschrittsgedanken auseinandersetzen. Hier allerdings nicht nur in Bezug auf die „digital natives“, sondern in einem größeren Rahmen.

 

Der Technische Fortschritt hat auch einen großen Einfluss auf das Theater. Lange Zeit befürchtete man die immer neuen Medien wie Kino, Fernsehen und Internet könnten das Theater zum Aussterben bringen. Doch heute schöpfen heutige Inszenierungen aus den neuen Möglichkeiten, wie zum Beispiel aufwendige Videokunst auf der Bühne. Wie, glauben Sie, wird sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter entwickeln?

Ich hoffe ja, dass wir am Theater diese medialen Techniken so geschickt nutzen, dass sie die Produktionen verschlanken und nicht als bewusst aufwändige Anwendungen aufblähen. Fragen, die sich in unserem Umgang mit den digitalen Medien und Techniken stellen, werden sich auch hoffentlich in der Art, wie Stücke geschrieben oder Produktionen entwickelt werden, direkt abbilden und nicht einfach nur ängstlich von außen beschrieben werden.

 

Was wünschen Sie sich und den Zuschauern für die nächste Spielzeit?

Spaß am Spiel, Staunen am Schrecklichen und Schönen