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Ab der nächsten Spielzeit gibt es ein neues Gesicht in unserem Ensemble. Sunna Hettinger begann ihre Schauspielausbildung beim Schauspiel München und schloss diese an der Schule für darstellende und bildende Künste „Die Etage“ in Berlin mit der Bühnenreife ab. In Fürth tritt sie nun ihr erstes Festengagement an.

Worauf freust du dich in der nächsten Spielzeit am meisten?

Neue Stadt, neues Theater, viele neue Begegnungen, neue Stücke und Wiederaufnahmen – ich freue mich sehr auf diese Herausforderung und darauf, dass Fürth und das Stadttheater mit seinen Mitarbeitern und seinem Publikum ein neues zweites Zuhause für mich wird –  das wird ein großes Abenteuer!

Was reizt dich daran für junges Publikum zu spielen?

Junges Publikum ist ganz besonders kritisch, also muss ich mich noch mehr anstrengen 😉 Außerdem bin ich ja selbst eigentlich fast noch ein Kind und da macht es einfach am meisten Spaß, auf der Bühne Geschichten für Gleichaltrige zu erzählen. Ich liebe die Einfachheit und Schlichtheit von Erzählungen für Kinder und Jugendliche, denn das bedeutet ja keineswegs, dass die Geschichten nicht tiefgründig sind. Im Gegenteil, ich finde sie behandeln Probleme oft auf viel interessantere Weise als Stücke für ein erwachsenes Publikum.

Gibt es ein Stück oder eine Rolle die du bei KULT unbedingt einmal spielen wollen würdest?

Es gibt so viele wunderbare Stücke. Clockwork Orange würde ich gerne mal spielen. Da geht es ja um die Frage, ob es besser ist, den Menschen zum „Gutsein“ zu konditionieren, oder ihm die Freiheit zu lassen, böse zu sein. Ein interessantes und zeitloses Thema wie ich finde! Das Stück ist für Kinder allerdings nicht geeignet, eher für junge Erwachsene.

Ich bin ein großer Fan von Janosch und seinen Geschichten. Und als Augsburger Mädel natürlich der Augsburger Puppenkiste. Ich würde gerne mal Jim Knopf oder Urmel als Figurentheater spielen.

Ansonsten ist die Lady Macbeth aus Shakespeares „Macbeth“ definitiv eine Figur, die ich im Laufe meiner Arbeit am Theater gerne einmal verkörpern würde.

Das Motto der nächsten Spielzeit ist „Was glaubst denn Du?“ Wie stehst du zum Thema Glauben? Und warum ist es wichtig so ein Thema auf der Theaterbühne zu verhandeln?

Theater ist für mich ein Ort, an dem Geschichten erzählt werden sollen, Geschichten vom Leben. Und dazu gehört auch der Glaube. Mit der Frage „Was glaubst denn Du?“ verbinde ich nicht nur den religiösen Glauben sondern auch die Frage, an welche Werte wir glauben. Wofür leben wir? Wofür kämpfen wir? Was für Ziele haben wir im Leben? Warum handeln wir so, wie wir es tun? Unser Verhalten ist ganz eng damit verknüpft, woran wir glauben. Für mich ist der Glaube etwas sehr intimes, persönliches, etwas, das sich nicht unmittelbar offenbart, ein viel diskutiertes Thema, womit sich Menschen seit ewiger Zeit in den verschiedensten wissenschaftlichen Bereichen auseinandersetzen. Somit ist es auch ein Thema, das auf die Bühne gehört, gerade jetzt.

Und in religiöser Hinsicht finde ich es furchtbar, wenn Menschen ihre Religion missbrauchen, um Kriege oder andere Gewalttaten zu legitimieren. Für mich ist der religiöse Glaube heute in erster Linie dazu da, Menschen in schweren Lebensphasen Halt zu geben und ihnen auch die Kostbarkeit und Fragilität des Lebens bewusst zu machen.

Danke, liebe Sunna, für das Gespräch und viel Erfolg und Vergnügen am Stadttheater Fürth!

 

sunna IV