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Die Tippgeräusche einer alten Schreibmaschine sind zu hören, Buchstaben huschen über die Leinwand und ergeben zusammen ausdrucksstarke Statements. Statements, die von niemand geringeren als Edward Snowden stammen.

Doch wo besteht der Zusammengang zwischen 1984 und Edward Snowden? 

Wenn man von 1984 spricht, denken die Meisten wahrscheinlich an den gleichnamigen Roman von Georg Orwell. Jedoch ist es dem Regisseur Matthias Straub, in Zusammenarbeit mit dem Choreographen Takashi Yamamoto, gelungen, ein auf dem Roman basierendes, modernes Ballett zu erschaffen.

Das Stück des Landestheater Coburg zieht den Zuschauer durch seine ausdrucksvollen Choreos, zu Musik, die meistens aus der Techno oder Industrial Branche stammt, in den Bann.

Nur die Anzüge der zwei Hauptcharaktere, Julia und Winston, haben eine heller Farbe, die anderen Tänzer tragen alle Anzüge in einem Grauton. Das Bühnenbild ist sehr schlicht gehalten. Ein grauer Boden mit einer grauen Hinterwand, in der sich zwei Fenster befinden bilden das Grundgerüst. In der vorderen, rechten Ecke befindet sich ein Sessel mit einem kleinen Beistelltisch.

Besonders beeindruckend sind die schon oben angesprochene Kommentare von Edward Snowden, dazu passend gewählte Filmsequenzen und auch Videotagebuchbeiträge von Winston, die sich wie ein roter Faden durch das komplette Stück ziehen.

Die Wirkung dieser digitalen Beiträge ist faszinierend. Der Zuschauer wird auf die Massenüberwachung der Regierungen aufmerksam gemacht. Außerdem regt das Ballett zum Nachdenken an. Es wird ein Zusammenhang zwischen Orwells Dystopie und der erschreckenden Realität geschaffen.  

Den Werkschaffern ist es gelungen, auf die Aktualität und Präsenz der Themen Überwachung, Kontrolle und Unterdrückung hinzuweisen.

 

Ich möchte mich bei dem Regisseur, dem Choreographen und den Tänzern des Landestheater Coburg für diesen hochspannenden, interessanten und atemberaubenden Abend bedanken.

 

Emilia Medritzky, Helene-Lange-Gymnasium