„Eiscreme, die Farbe Gelb, Achterbahnen, nackt BADEN, SICH VERLIEBEN,     SEX, SONNENSCHEIN,…“

All diese und noch viele weitere Kleinigkeiten, die unser Leben Tag für Tag schöner machen, sind Teil einer Liste, die alles, wofür es sich zu leben lohnt, aus der Sicht des Hauptdarstellers aufzählt. Diese Liste führt nicht nur als roter Faden durch das gesamte Stück, sondern auch durch das Leben eines Mannes, dessen Mutter mehrere Suizidversuche überlebt hat. Angefangen in seiner Kindheit verlängert sich die Liste von Minute zu Minute des Stückes. Dies sorgte zwischendurch für einige Lacher, als anfänglich banal klingende Punkte der Liste, von unterschiedlichen Stellen des Publikums blitzlichtartig vorgelesen wurden. Dabei erlebte der Protagonist eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle, welche bestimmt nicht das war, was er sich als kleiner Junge vorgestellt hat, als er Achterbahnen auf seine Liste geschrieben hat. Das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und durch eine Falltür zu rutschen spiegelt wiederkehrend den Gefühlszustand des allein gelassenen Kindes wieder.

Das ganze Stück variiert in einem ständigen Wechsel bestehend aus Monologen, Publikumsinteraktionen und Dialogen mit spontan als Schauspieler deklarierten Zuschauern zwischen urkomisch und ergreifend traurig. So wurde unter anderem ein Zuschauer zum Vater des Protagonisten und musste kurzerhand auf dessen Hochzeit eine Rede improvisieren. Trotz vieler lustiger Momente, wurde die Ernsthaftigkeit von Suizid und Depressionen nicht vernachlässigt.

Diese besonders offene, spannende, großartige und lockere Atmosphäre wurde von einem einzigen Schauspieler, trotz gleich bleibenden Bühnenbildes und wenig Requisiten, welche er sich sogar noch zum Teil aus dem Publikum geliehen hat, erzeugt.

Schließlich endete das Stück mit dem millionsten Punkt auf der Liste.

Von dem Stück angeregt, konnten die Zuschauer anschließend ihre eigenen schönen Punkte im Leben auf bereitliegenden Zetteln festhalten. Von „Überraschend eine Rolle in einem Theaterstück annehmen“ über  „Dinge, die man nicht in Worte fassen kann/ will“ bis hin zu dem „Lachen meiner Kinder“ konnte man dabei alles finden. Dies zeigte, dass das Stück nicht nur uns, sondern auch viele der anderen Zuschauer angeregt hat über die schönen und lebenswerten Momente im Leben einmal nachzudenken.

Jana Freitag und Anna Keller, Helene-Lange-Gymnasium