„Die Blechtänzerin“ zeigt eindrucksvoll und teilweise auf dramatische Weise, den Kampf des Ensembles von  Kempinskys-Keller-Kabarett um Erfolg und auch das nackte Überleben. In einer Zeit in der künstlerische Freiheit und Entfaltung verboten war und in der die Kunst zu propagandistischen Zwecken missbraucht wurde, treffen die verschiedensten Charaktere und Emotionen aufeinander:

Liebe, Hass, Verrat, Angst.
Die talentierte, junge, Tanzlehrerin, Rebecca Stern (Svitlana Peter), die vor den Nazis Zuflucht in  dem Theater findet. Onkel Theo (Stefan Rieger), ein schüchterner Kunst-und Literaturliebhaber, der unsterblich in seine Chefin verliebt ist. Der französische Filou Otto Piere (Julien Feuillet), der nicht nur seine Brotherrin verführt, sondern auch noch der Neuen zugetan ist. Und die lebenslustige Maria Kempinsky (Maria Kempken),jung und naiv,die immer wieder in Konflikt mit ihrer Mutter gerät. Julia Kempinsky (Julia Kempken) leitet das Theater und dirigiert ihr Ensemble durch diese schwere Zeit mit all seinen Widrigkeiten.

Durch eine gewagte politische Satire, wird das Theater durch den übermächtigen Gauleiter Julius Streicher (Thomas Herr) geschlossen. Die Situation des Kempinsky und den Menschen spitzt sich nach der illegalen Aufführung immer weiter zu.

Julia, ich baue deinem Theater einen goldenen Saal – aber tanzen kann man auch im KZ

Das Bühnenbild beidruckt durch seine Schlichtheit und lenkt so nicht von den Schauspieler und dem komplexen Inhalt ab.

Wegen der leicht, beschwingten Musik und schwungvollen tänzerischen Einlagen wird das Stück mit seiner Ernsthaftigkeit zu keinem Zeitpunkt erdrückend.

Wer nur leichte Kost sucht wird sich in diesem Stück nicht finden. Für alle Anderen ein Highlight des Schauspiels. (https://www.rote-buehne.de/die-blecht%C3%A4nzerin/)

 

Sabrina Thurn (Heinrich Schliemann Gymnasium)