Wenn ich mir was wünschen dürfte … Im Gespräch mit Jutta Czurda zum Brückenbau-Jubiläum
17 Dienstag Dez 2013
Geschrieben von Redaktion in brückenbau, Werkstatt und Foyer
Frau Czurda, im ersten Teil unseres Gesprächs haben Sie von Brückenbau-Wurzeln und Angeboten des Community- Projekts gesprochen. Für wen sind diese gedacht?
Der Brückenbau richtet sich an theaterinteressierte Laien aller erwachsenen Altersstufen von ca. 17 bis 99 – nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Es ist dem Brückenbau immer ein Anliegen Brücken zwischen den Generationen zu schlagen. So entstand meine Idee für das Tanztheaterprojekt „Wenn ich mir was wünschen dürfte“, das im Januar 2014 als wunderbares Jubiläums- Highlight wieder aufgenommen wird.
Was war das Besondere an „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ – auf was darf man sich freuen?
Aus den Lieblingsliedern und -gedichten, die zwanzig Menschen über 80 Jahren dem Brückenbau mit einem Stück ihrer Lebensgeschichte geschenkt hatten, hat die Choreografin Jean Renshaw einen tief berührenden Theaterabend geschaffen, von dem sich viele Menschen jeden Alters angesprochen fühlten. Wir haben viele Rückmeldungen erhalten, dass innerhalb von Familien intensive Gespräche geführt wurden, Kinder erstmals erfuhren, wie die Eltern sich damals verliebten oder Großeltern sich ein neues Leben aufbauen mussten … Viele der Lieder und Gedichte berühren das eigene Leben und eigene Erinnerungen – von Eichendorffs „Mondnacht“ über „Der Mond ist aufgegangen“ bis hin zu Rilkes „Herbsttag“ und so hat dieser Abend viel mit einem selbst als Zuschauer zu tun und mit der eigenen (Familien-)Geschichte. Unsere 80jährigen „Patenkinder“ waren sehr berührt von diesem Geschenk, das sie von 40 Brückenbau-Laien-Tänzern und Darstellern mit solcher Liebe und Leidenschaft zurück bekamen. Wir wünschen uns sehr, dass all jene, die im vergangenen Mai keine Karten bekommen haben, die Vorstellungen nun sehen können und dass wir vielen Menschen von jung bis alt mit diesem Theaterabend eine gemeinsame Freude bereiten können. Zwei der Vorstellungen im Januar sind jeweils am Nachmittag, so dass auch ältere Menschen diese gut besuchen können. Wir hoffen, dass viele jüngere Menschen ihren Eltern, Großeltern, Verwandten, Nachbarn, Bekannten ein Geschenk mit diesem Theaterabend machen werden (mein Tipp: ein ideales Weihnachtsgeschenk!).
Welche besonderen Highlights hält das Jubiläums-Brückenbau- Jahr noch bereit?
In der Vergangenheit waren immer wieder besondere Künstler des Stadttheaters im Community-Dance zu Gast und haben Einblick in Theaterproduktionen gewährt. Das werden wir auf jeden Fall fortführen. Wir dürfen uns auch wieder auf wunderbare Live-Musiker im CD und einige sonstige Überraschungen mehr freuen. Richtig feiern möchten wir an unserem Jubiläumswochenende am 3./4. Mai 2014: Alle Werkstätten und das CDChoreografie- Projekt werden einander kleine Ergebnisse und Fundstücke präsentieren und schenken. Außerdem laden wir zu einem Gesprächsforum ein, das einen Blick auf Geschichte(n) und Perspektiven aus fünf Jahren Brückenbau und darüber hinaus wirft. Genaue Informationen dazu geben wir rechtzeitig bekannt. Ich freue mich schon sehr auf diese Jubiläumsspielzeit und wünsche allen Teilnehmern und Brückenbau-Kollegen einen wunderbaren Start.