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„Vater unser“ – Ein Bürgerbühnen-Abend aus dem Stadttheater-Projekt Brückenbau

In den vergangenen Jahren hat das Stadttheater unter dem Begriff „Bürgerbühne“ zahlreiche Erfolgsproduktionen mit Laien unter professioneller Anleitung auf die Bühne gebracht, zuletzt „andersherum denken“. Auch die Werkstätten aus dem Community-Projekt Brückenbau (Künstlerische Leitung: Jutta Czurda), das Erwachsenen in wöchentlicher Werkstattstruktur die Möglichkeit bietet Tanz, Gesang, Schauspiel und Performance am eigenen Leib zu erfahren, münden regelmäßig in Bürgerbühnen-Theaterprojekte – in der vergangenen Spielzeit „Modern Times – in progress“ und „Metropolis Now“.

Auch in der Spielzeit 2016/17 steht ein Theaterabend aus dem Brückenbau auf dem Spielplan: „Vater unser“ wird unter der künstlerischen Leitung von Schauspielerin Michaela Domes und Kirchenmusikdirektorin Ingeborg Schilffarth, beide erfahrene Brückenbau-Dozentinnen, im Juni 2017 Urraufführung in der Michaelskirche in Fürth feiern. Ab Dezember 2016 bzw. Januar 2017 starten die Werkstätten Schauspiel und Singen, in denen immer wieder an Grundlagen von Schauspiel- und Gesangstechniken gearbeitet und später „Vater unser“ entwickelt und geprobt wird. In den Werkstätten sind noch Plätze frei und vor allem passionierte Sängerinnen und Sänger sind aufgerufen und herzlich eingeladen, auf der Bühne zu stehen und diese mit Klang zu füllen.

„Was glaubst denn du?“ steht auf den Stadttheater-Fahnen für diese Spielzeit und so stellt sich auch das Projekt „Vater unser“ hochaktuelle Glaubensfragen. Religion hat seit jeher versucht, Antworten auf die drängendsten Fragen der menschlichen Existenz zu finden, war andererseits immer wieder Vorwand und Auslöser grauenvoller Verbrechen an der Menschheit. Spätestens seit Kants Aufklärungs-Gedanken und seinem kategorischen Imperativ schien zumindest in Europa Religion als trennender gesellschaftlicher Faktor überwunden. Zurzeit müssen wir jedoch erneut die bittere Erfahrung machen, dass radikale Kräfte in allen drei Weltreligionen versuchen, das sogenannte Andersartige wieder auszugrenzen. Dass wir dadurch aber auch einen Teil von uns ausgrenzen, begreifen die wenigsten. Denn Judentum, Christentum und der Islam haben einen gemeinsamen ‚Vater‘: Abraham. „Vater unser“ geht den gemeinsamen Wurzeln, aber auch den trennenden Komponenten der Religionen auf den Grund, um sie zu erkennen, zu benennen und dennoch das Verbindende zu erkunden.

Vater unser

Produktion Stadttheater Fürth – Bürgerbühne Künstlerische Leitung: Michaela Domes, Ingeborg Schilffarth mit Teilnehmern der Werkstätten Schauspiel und Singen Uraufführung: 29. Jun 2017, 20.00 Uhr Weitere Vorstellungen: 30. Jun 2017, 20.00 Uhr 2. Jul 2017, 17.00 Uhr Kirche St. Michael , Fürth

Informationen zum Projekt, den Werkstätten und Terminen unter: www.stadttheater.de/brueckenbau

Kontakt: info@brueckenbau-fuerth.de

Weitere Informationen zu den Werkstätten Werkstatt Schauspiel

Wir sind mit dem Unsichtbaren mehr verbunden als mit dem Sichtbaren.“ (Novalis) Nicht nur Gretchen fragt in Faust I ihren angebeteten Heinrich: ‚Wie hältst Du’s mit der Religion‘, sondern auch die Werkstatt Schauspiel wird dies in der neuen Brückenbau-Runde zu ihrer zentralen Frage machen. Die Schauspiel-Werkstatt wird sich nicht nur mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der großen Religionen auseinandersetzen, und diese Recherche-Arbeit zusammen mit der Sing-Werkstatt im Sommer 2017 im Bürgerbühnen-Projekt „Vater unser“ der Öffentlichkeit zugänglich machen, sondern auch versuchen, die gemeinsamen Ursprünge und Wurzeln von Religion und Theater zu erkunden. Leitung: Michaela Domes Montags, 19.00 – 21.30 Uhr / Probenraum, Stadttheater Fürth Termine: 5./12. Dez 2016 // 16./23./30. Jan 2017 // 6./13./20. Feb 2017 // 6./13./20./27. Mrz 2017 // 3./24. Apr 2017 // 8./15./22. Mai 2017 Schauspiel- und Singwerkstatt: 28. – 30. Apr 2017 // 25. – 28. Mai 2017 Intensiv-Probenwoche: 19. – 25. Jun 2017 // Endprobenwoche: 26. – 28. Jun 2017 Vorstellungen: 29./30. Jun 2017, 2. Jul 2017 Höchstteilnehmerzahl: 16 / Kosten: € 230,-

Werkstatt Schauspiel

„Singe das Lied vom Menschenleben, es gibt keinen anderen Gesang …“ (Marie Luise Kaschnitz) Nein, in der Tat, es gibt keinen anderen Gesang. Singen heißt, dem Leben Ausdruck zu verleihen, im wahrsten Sinn des Wortes. Singen ist deshalb existentieller Teil aller Religionen und Kulturen auf der ganzen Welt. Alle Emotionen sind in der Stimme zu Hause. Mit der Stimme tritt der Glaubende in den Dialog mit dem „riesigen Ebenbild über den Sternen“, wie Kaschnitz am Ende des Gedichtes den Gottesbegriff umschreibt. Mit Liedern und Chorwerken für gemischten Chor, u.a. von M. Duruflé und L. Bernstein, aber auch mit experimentellen und improvisierenden Elementen wird die Singwerkstatt die Recherche der Schauspielwerkstatt singend und klingend begleiten, die Elemente miteinander verweben und eigene Akzente setzen. Leitung: Ingeborg Schilffarth Donnerstags, 19.00 – 21.30 Uhr / Probenraum, St. Michael / Probenraum, Stadttheater Fürth Termine: 12./19./26. Jan 17 // 2./9./16./23. Feb 17 // 9./16./23./30. Mrz 17 // 6./27. Apr 17 // 4./11./18. Mai 17 Schauspiel- und Singwerkstatt: 28. – 30. Apr 2017 // 25. – 28. Mai 2017 Intensiv-Probenwoche: 19. – 25. Jun 2017 // Endprobenwoche: 26. – 28. Jun 2017 Vorstellungen: 29./30. Jun 2017, 2. Jul 2017 Höchstteilnehmerzahl: 40 / Kosten: € 205,-