Probenszene mit Julia Hell

30.Oktober 2014. Schulferien in Bayern. Ein von Schülern verlassenes Schulgebäude in der Südstadt Fürths. Gähnende Leere in den Gängen des Gebäudes.
Ein Klassenzimmer im dritten Stock. Kaum zu glauben, aber hier findet gleich Theater statt. Die Vorbereitungen für das Klassenzimmerstück „Miriam ganz in schwarz“  von Jörg Menke-Peitzmeyer sind in vollem Gange. In Kürze ist Premiere.
Das Stück befasst sich mit einer sechzehnjährigen Schülerin namens Miriam. Miriam ist eine ganz normale junge Frau mit einer ungewöhnlichen Passion. Sie geht zu fremden Beerdigungen, mischt sich unter die Trauernden und manchmal weint sie mit. Sie kennt niemanden, doch wenn sie die Verwandten und Freunde des Verstorbenen beobachtet, erfährt sie viel.
Sie weiß, ob der Verstorbene geliebt wurde oder nicht, überhaupt zieht Miriam erstaunliche Schlüsse.  Auf acht Beerdigungen im Monat kommt die Schülerin und schafft sich damit einen emotionalen Ausgleich zu ihrem Alltag. Das Schönste ist das Singen. Am Grab eines anderen lässt sich am besten trauern.

„Miriam ganz in Schwarz“  rüttelt mit schwarzem, skurrilem Humor am Tabu –Thema „Tod“.

Auch wenn der Tod für junge Menschen sicherlich nicht ein täglich aktuelles Thema ist, so ist Hauptdarstellerin Julia Hell doch der Meinung, dass das Thema Jugendliche beschäftigt. So wie jeden Menschen.  Ein Klassenzimmerstück findet, der Name verrät es, direkt im Klassenzimmer statt. Schulen, Lehrer und Schüler haben die Möglichkeit in Ihren Klassenzimmern Theater zu erleben.
Durch die Nähe zum Publikum und die Intensität der Darstellung ist es den Zuschauern beinahe unmöglich sich des Stückes und dessen Bann zu entziehen.  Diese Nähe zum Publikum ist natürlich vor allem für die Darsteller eine besondere Situation.

Julia Hell, die Darstellerin der Miriam beschreibt das so:  „Die unglaubliche Nähe des Publikums ist eine Herausforderung. Sonst stehe ich auf der Bühne und sehe mein Publikum kaum,  manchmal wenn ich in die erste Reihe schaue, kann ich die Silhouetten der Zuschauer erkennen, aber so sitzen die Zuschauer ja praktisch mit auf der Bühne. Ich bekomme alles mit, das Rascheln einer Tasche, oder auch wenn jemand nach der Uhrzeit fragt.“
Auch deshalb finden die Proben schon jetzt im Klassenzimmer statt. Ein besonderer Ort benötigt möglichst genaue Proben, um Ablauf und die Arbeit mit Requisiten realitätsnah zu probieren und um  diesen besonderen Vorstellungsort  kennenzulernen.
Die letzten Proben vor der Premiere am 7. November 2014 im Hardenberg Gymnasium in Fürth laufen:
Julia Hell geht kurz bevor sie mit der Szene beginnt noch einmal in sich. Ein Hauch von Anspannung ist spürbar, auch wenn sie sonst sehr ausgeglichen und entspannt wirkt. Thomas Stang, der Regisseur und die Regie-Assistentin Tine Kraus, schauen vertieft in ihre Textbücher. Konzentration füllt den Raum 313 des Hardenberg Gymnasiums.  Dann ist die durchdringende, nur einige Sekunden andauernde Stille verschwunden und Julia Hell entführt die Anwesenden in die konfuse Welt von Miriam, die der Zuschauer als witziges und dennoch berührend trauriges Stück erlebt.
Am Ende der Probe besprechen alle Akteure die letzten Detailarbeiten und vereinbaren die kommenden Probentermine.
Die Premiere kann kommen!

 

Falls Ihr Interesse geweckt ist, können Sie „Miriam ganz in schwarz“ für Ihre Klasse ab Jahrgangstufe 8 buchen. Im Anschluss an die Vorstellung findet zwischen Schauspielerin, Regisseur, Lehrern und Schülern ein Gespräch statt.

Kontaktdaten für die Buchung von „Miriam ganz in schwarz“
Stadttheater Fürth
Johannes Beissel, Theaterpädagoge
Königstraße 116
90762 Fürth
Tel. 0911 / 9 74 24 – 31
johannes.beissel@fuerth.de