„Keine Show am Broadway hat bis jetzt so direkt unser Herz berührt und ist uns so nahe gegangen, wie es ‚Next to Normal‘ tut.“ schrieb die New York Times 2009. Im gleichen Jahr erhielt das Musical drei Tony-Awards (von elf Nominierungen) und 2010 folgte schließlich der Pulitzerpreis für das beste Drama – was bei einer Musicalproduktion nun wirklich nicht alltäglich ist. Eine deutsche Fassung war bisher noch nicht zu sehen, aber das soll sich im Oktober 2013 ändern.
Titus Hoffmann, ehemaliger Schliemann-Schüler, und somit beste Verbindungen zum Fürther Stadttheater, sicherte sich schnell nach der Uraufführung 2008 die Rechte an der deutschsprachigen Produktion, für die er auch als Regisseur bei der deutschsprachigen Erstaufführung am 11. Oktober im Stadttheater Fürth verantwortlich zeichnet. Zum Kreativteam gehören, neben Titus Hoffmann, Melissa King (Choreografie), Stephan Prattes (Ausstattung) und Christoph Wohlleben (Musikalische Leitung).

„Next to Normal“ ist ein Musical, das ebenso wie seine Protagonisten aus dem Rahmen fällt: Dass etwas bei dieser amerikanischen Familie nicht stimmt, ist gleich am Anfang klar. Was aber hier nur eben fast normal ist, wird erst im Verlauf deutlich: Dan, der Ehemann, geht zur Arbeit und telefoniert mit seinem Klapptelefon. Diana, seine Gattin, ist sexuell frustriert und wacht morgens um vier Uhr auf. Natalie, die Tochter, schläft ebenfalls schlecht, ist dafür aber musikalisch hoch begabt. Und Gabe, der Sohn, benimmt sich so schlecht, wie Halbstarke das eben zu tun pflegen. Nichts, was außerhalb der gewohnten Parameter liegt, aber die ganze Familie scheint unter Hochdruck zu stehen – wie ein Dampfkessel, der gleich in die Luft gehen wird. Bald stellt sich heraus, dass Mutter Diana ein ernsthaftes Problem hat: Sie ist manisch depressiv. Sensibel und realitätsnah lotet das Stück die Höhen und Tiefen aus, durch die Diana, ihr Mann Dan und ihre Tochter Natalie gehen.

Ende Oktober fanden die Auditions im Berliner Stadtteil Steglitz statt, für die sich eine Fülle von Darstellern beworben hatte. Über 100 Bewerber wurden eingeladen und durften vorsprechen und -singen. Die endgültige Entscheidung über die Besetzung wird in den nächsten Wochen fallen, aber schon jetzt sei verraten, dass bei dieser Produktion des Stadttheaters Namen auf der Besetzungsliste stehen, die als Stars der internationalen Musicalszene gelten.