Wahrheit – Lüge. Das Stadttheater Fürth wird zum Experimentier-Raum.

In „Luegen“ begegnen sich Wibke Puls und Kassandra Wedel, eine hörende und eine gehörlose Schauspielerin.
Die ersten Paar Minuten herrscht absolute Stille. Das gesamte Publikum, Hörende als auch Gehörlosen, ist in der gleichen Ausgangssituation.

Auf der Bühne sind Vitrinen zu sehen, die im Verlauf des Stücks als Bildschirme fungieren um besser die Mimik der Schauspielerinnen zu erkennen. Die Interaktion der beiden Frauen zeigt, dass Kommunikation nicht nur aus dem gesprochenen Wort besteht.

Ein außergewöhnliches Projekt, dass es bei den Münchner Kammerspielen fest in den Spielplan geschafft hat, nicht wie sonst solche Projekte mit hörenden und gehörlosen Schauspielern, die zwei bis drei mal aufgeführt werden und dann ist es vorbei. (https://www.muenchner-kammerspiele.de/inszenierung/luegen).

Aufgrund des großen Raumes und teilweise zu dunkler Beleuchtung, war es vielen Zuschauern leider nicht immer möglich, die Gebärdensprache richtig zu erkennen. Für das Nicht-Hörenden Publikum war es deshalb schwierig den kompletten Inhalt der Dialoge nachzuvollziehen.

Dennoch ein Stück was zum Nachdenken anregt und sowohl für hörende als auch gehörloses Publikum eine andere Erfahrung mit Lüge, Wahrheit, Sehen, Hören und Fühlen ist.
„Luegen“ ist für Alle, die genauer hinsehen, in jedem Fall sehenswert.

Sabrina Thurn (Heinrich Schliemann Gymnasium)